Völlig überraschend überquerte ich heute den Null-Meridian. Und war nun also … im Westen? Oder was?
Okay, völlig überraschend trifft es nich ganz. Habe ja irgendwann mal Geographie studiert… Abstrakt war es mir also klar, dass der Nullmeridian irgendwo durch Frankreich verläuft – konkret hat es dann doch überrascht.
Zum ersten Mal legte ich vor dem Frühstück schon ein paar Kilometer zurück. Knapp acht. Langsam, weil teilweise übler Waldweg. Aber schön: mit Schloss.
Die ersten Kilometer fuhr ich entlang des Cher. Etwas kleiner als die Loire, aber auch ein Fluss. Am Ende fließen Loire und Cher recht lange parallel, aber igendwann ist damit Schluss. Auch am Cher gibt es Schlösser in Massen, zwei Belegexemplare unten.
Mit Tours kam ich mal wieder in eine Großstadt, gelegen zwischen Cher und Loire. Das historische Stadtzentrum liegt nahe der Loire. Kathedrale mit seltsam belanglosen Vorplatz, fast schon mickriges Schloss, Altstadt mit Fachwerkhäusern. Hat mich nicht sonderlich beeindruckt – ich war aber auch nur kurz da, zugegeben.
Nach Tour dann irgendwann wieder die Loire. Fast schon langweilig schön. (Meist) tolle Radwege, kein Autoverkehr, schöne Dörfer und der wilde Fluss – der derzeit allerdings nicht sonderlich wild, sondern eher leer ist. Hier noch mehr als flussaufwärts
Nun wurde der Hang am Ufer steiler. Blödsinn, das ist er schon lange. Ich bin nur dahin gefahren. Viele Höhlen im Kalktuff, zum Lagern von Wein – aber auch als Restaurant oder Partylocation genutzte. Wein- und Schaumwein haben augenfällig Wohlstand gebracht, das Gebiet heißt Anjou-Loire und hat viele Weingutchateaus gezeugt. Mittendurch völlig überraschend der Nullmeridian.
Saumur ist dann wieder eine größere Stadt. Gut, soweit man das bei 26.000 Einwohnern sagen kann. Eine der Einwohnerinnen war Coco Chanel. Zumindest wurde sie hier geboren. Außerdem hat Saumur ein beeindruckendes Schloss. Bin extra auf die Loirebrücke, um es mir im Stadtbild anzuschauen.
Von Saumur waren es nur noch etwa 12 km bis Gennes-Val-de-Loire. Immerhin die letzten der mit 130 km bisher längsten Etappe. Kurz vor Schluss noch ein Berg hoch zum Super U, wo ich mir die Verpflegung für den Abend kaufte. Der Campingplatz ist gut – wie alle bis auf den in Vichy. Es gab Safes, in denen man Elektronik aufladen konnte. Da kamen Powerbank, Handy und Germin rein. Letzterer zum ersten Mal auf der Tour. Er war bei 40 %, nach sechs Tagen. Da kann man nicht meckern, die Solarladefunktion erfüllt ihren Zweck.
Maximale Höhe: 71 m
Minimale Höhe: 22 m
Gesamtanstieg: 331 m
Gesamtzeit: 09:27:38
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