Heute eine kurze Etappe. In eine ganz alte Stadt ging es, nach Cadiz.
Aber wie dort hinkommen? Über Chipiona am Meer entlang und von Rota übersetzen? Oder durchs Landesinnere, über Jerez und in Puerto de Santa Maria auf die Fähre. Die Entscheidung traf der Wind: Die Fähre von Rota fuhr nicht. Statt dessen Wasserersatzverkehr im Bus. Nein danke.
Also übers etwas hügelige Land nach Jerez. Bei Gegenwind, aber stark war er nicht.
Keine 30 km und ich war in der Stadt des Sherry. Für mich etwas zu früh – aber heute abend geht das ja auch noch. Sherry gibt es nicht nur in Jerez. Übrigens heißt Sherry angeblich Sherry, weil die Engländer ‚Jerez‘ nicht aussprechen konnten…
Ich hatte mir auf komoot eine kurze Stadtrundfahrt zusammengestellt – es folgen ein paar Fotos. Leider nicht im Sonnenschein, das Wetter konnte sich heute den ganzen Tag nicht entscheiden, was es wollte. Meist war die Sonne zu erahnen – zu sehen aber selten.
Der Weg von Jerez nach Puerto de Santa Maria war leicht, aber nicht so schön. Leicht, weil bergab. Und weil ich dank der Richtungsänderung in Jerez nun Rückenwind hatte. Nicht so schön, weil recht viel los war auf der Straße – und weil die Gewerbegebiete von Jerez und von Puerto de Santa Maria fast nahtlos ineinander übergingen.
In Puerto de Santa Maria wollte ich es dann ruhig angehen lassen. Schaute mal kurz aufs Handy, wann die nächste Fähre nach Cadiz fuhr … in 7 Minuten! Kreisch! Und die folgende erst 3,5 Stunden später, um 17 Uhr!
Schnell zu. Hafen, die Fähre legte fast schon ab. „Ticket?“ „Nein“ – nochmal zum Ticket-Office spurten. Als ich dann auf der Fähre war, ging es auch direkt los.
Gegründet wurde Cadiz von Herkules. Sagt man. Wie dem auch sei, es ist sehr alt. Doch weder von Phöniziern, Karthagern, noch von den Römern sieht man hier was. Es gibt ein bisschen Barock, ein bisschen Renaissance – die strategische Top-Lage führte zu vielen Kämpfen, sodass die Stadt häufig wieder aufgebaut werden musste.
Ich habe nix aufgebaut, bin nur erstmal halbrund um die Stadt zu meinem Hotel gefahren. Eingecheckt, Klamotten gewaschen – dann ging es auf Erkundungstour. Zu Fuß, das war wohl etwas zu viel für die eine Schraube der Schuhplatte. Mal sehen, wo ich Ersatz bekomme.
Aber dennoch: Schön isses schon. Und beim Laufen stört die fehlende Schraube nicht. Mehr oder weniger ziellos bin ichvdurch die Gassen gewandelt, die Kathedrale habe ich erkannt. Wollte aber denn doch nicht rein, da es Eintritt kostete.
Den Torre Tavira habe ich aber absichtlich gefunden. Ich muss ja immer irgendwo hoch. 5 EUR, 173 Stufen und ich konnte über die Stadt schauen. Wirkte von oben weißer als in den Gassen unten. Außerdem: tatsächlich fast an jeder Seite Meer.
Ob ich mich noch an die spanischen Essenszeiten gewöhne? Ich finde ja, dass 21 Uhr ziemlich spät ist, um Essen zu gehen. Aber hier war ich bei den Ersten. Leider – okay, nicht wirklich überraschend – ziemlich fischlastig das alles hier. Aber Albondigas gehen immer. In duesem Sinne: bis morgen!
Maximale Höhe: 61 m
Minimale Höhe: 2 m
Gesamtanstieg: 287 m
Gesamtzeit: 04:19:57
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