Weiter geht’s Richtung Süden. Südlicher geht in Europa nicht. Aber ich greife vor. Heute war etwas früher Schluss.

Frühstück im Hotel, dann ziemlich später Aufbruch. Um das aufzuholen, fuhr ich erstmal gemächlich durch die morgendlichen Gassen von Cádiz.

Morgens in Cádiz

Dann raus aus der Stadt. Auf der einen Seite Strand, auf der anderen eher hässliche Immobilien. Wurde schöner heute. Zum Glück. Erstmal ging es auf einem hölzernen Radweg entlang der Autobahn. Hin und wieder mit einem sandigen Hindernis. Ein paar Rennradfahrer wollten mit schwung durch – immerhin ist keiner gestürzt. Ich schob.

Sandquerungen

Was dann folgte, waren mal wieder Sümpfe. Die der Bahua de Cadiz diesmal. Viele Jogger und Radfahrer waren unterwegs. Ich beeilte mich jedoch – in Novo Sancto Petri gibt es einen Hürzeler-Standort, und ich hoffte, dort Ersatzpedalplatten zu kommen. Und ich befürchtete eine Mittagspause. Die Hoffnung erfüllte sich, die Befürchtung nicht. Sehr schön, sehr schön.

Schon wieder Sümpfe

Mit zwei an den Pedalen befestigten Schuhen machte ich mich auf zu meiner Mittagspause, nach Conil de la Frontera. Dort legte ich vor sehr vielen Jahren den Grundstein für meine … nun ja … Basiskenntnisse der spanischen Sprache.

Sonntagmittag, un il y’a trop du monde, wie der Franzose sagt. Richtig voll war es, ich schob das Rad durch die Gassen. Ein schöner Ort, eins der weißen Dörfer Andalusiens – und ich erkannte nichts wieder von damals. Seltsam, städtebaulich dürfte sich nicht so wahnsinnig viel getan haben. Vielleicht bin ich einfach etwas vergesslich…

Strandpromenade Conil de la Frontera

Mittagspause gemacht, dann auf zum nächsten weißen Dorf. Vejer de la Frontera. Problem: das liegt nicht an der Küste,  sondern auf einem Berg.  Also war Arbeit angesagt. Und ein bisschen … hm … schieben. Im Dorf war die Straße so steil, dass die Autos fast nach hinten umkippten! Ehrlich!

Aber die Qual lohnte sich: ein wirklich sehr schönes Dorf. Auch hier viel los, ist ja immer noch Sonntag. Jetzt war wieder schieben angesagt,  diesmal allerdings wegen Überfüllung.  Ein paar Fotos:

Plaza de España

Die Abfahrt, die mir Komoot raussuchte, war extrem steil und mit ebenso schlechtem Belag. Ich hoffe, es bleibt die langsamste Abfahrt der Reise. Diesmal war nach vorne kippen fast ein Thema.

In Vejer hatte ich mir ein Hotel ausgesucht.  In Barbate gab es ein bezahlbares mit Meerblick. Häufig werde ich das nicht mehr haben, also nahm ich es und fuhr nicht weiter. 80 km sind ja auch ok.

Am Strand von Barbate. Hinten fast das Kap Trafalgar, ja, das von der Schlacht mit dem sterbenden Sieger Nelson. Fast, denn man sieht es nicht. Ist hinter dem Felsen.
Verfall
Vorne Handball, hinten Afrika

Barbate ist kein so richtig schöner Ort, trotz der Lage am Meer. Und es ist auch nicht sehr touristsch. Schon gar nicht international. Ich hörte nur spanisch.

Und recherchierte in Wikipedia. Einen Rekord hat Barbate: die höchste Jugendarbeitslosigkeit Spaniens. Die aber immerhin auf knapp über 40 Prozent zurückging. Nun ja. Es war einmal ein Zentrum des Thunfischfangs – den gibt es nicht mehr. Aber auch keine Alternativen.

Ich werde nun wenigstens die lokale Gastronomie unterstützen und suche mir mal ein schönes Restaurant. Obwohl es ja erst kurz nach 21 Uhr ist.

Gesamtstrecke: 82.35 km
Maximale Höhe: 197 m
Minimale Höhe: -0 m
Gesamtanstieg: 543 m
Gesamtzeit: 06:45:42
Download file: Andalucia_03_Cadiz_Barbate.gpx

Categories: AndalusienRadreise

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